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Ihr Anspruch auf Teilhabeleistungen 

Persönliche Assistenz ist ein Leistungsangebot, das sich an Menschen richtet, die in unterschiedlichen Bereichen ihres Lebensalltags in ihrer Aktivität im Vergleich zu anderen eingeschränkt sind. Hier spricht der Gesetzgeber von einer Teilhabeeinschränkung. 

Die Assistenzleistungen, die wir erbringen, sollen Sie nach § 76 Abs. SGB IX darin unterstützen, ohne Einschränkungen Ihren Lebensalltag zu bewältigen. Das heißt im eigenen Wohn- und Sozialraum ein möglichst selbstbestimmtes, eigenverantwortliches Leben zu führen .

Wir wollen Sie individuell darin unterstützen, die für Sie passenden Lebensbedingungen zu finden, damit Sie ohne Diskriminierung mit ihrer individuellen Persönlichkeit Ihren Platz in unser Gesellschaft einnehmen.

 

Teilhabeeinschränkungen können bestehen in den Bereichen

 

Lernen und Wissensanwendung:

  • z. B. die bewussten Wahrnehmungen über unsere Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen),
  • elementares Lernen (nachmachen, nachahmen, üben, Lesen, Schreiben, Rechnen), 
  • sich Fertigkeiten anzueignen (u. a. Hobbies, Angeln, Spiele, Werken usw.),
  • die Umsetzung und Erweiterung von Gelerntem, bis zu komplexen Handlungen, Denken (Ideen entwickeln, Brainstorming betreiben, meditieren, Vor- und Nachteile abwägen, Vermutungen anstellen, gezieltes überlegen), 
  • Probleme zu lösen (das Problem identifizieren, analysieren, Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln, mögliche Auswirkungen abzuschätzen, Lösungen umzusetzen),
  • Entscheidungen zu treffen (verschiedene Möglichkeiten und ihre Auswirkungen gegeneinander abzuwägen und sich für eine zu entscheiden. Aufgaben ihrer Wichtigkeit nach zu übernehmen und ausführen)  

 

Allgemeine Aufgaben und Anforderungen:

  • z. B. Einzel- oder Gruppenaufgaben oder Aufgaben in einer Gruppe zu übernehmen,
  • tägliche Routinen zu planen, zu koordinieren und abzuschließen,
  • den Zeit- und Energiefaktor für Aktivitäten einschätzen und einteilen können, 
  • mit Druck, Notfallsituationen oder mit Stress im Zusammenhang mit einer Aufgabenerfüllung umzugehen,
  • Krisen zu erkennen, abzuwenden, zu bewältigen 

 

Kommunikation, hierzu gehören:

  • die Erfassung und Deutung einer wörtlichen, mimischen oder körperlichen Nachricht, eines Bildes, eines Diagrammes, einer Nachricht u.a.m.,
  • Diskussionen mit einer oder mehreren Personen zu initiieren, aufrecht zu erhalten, zu gestalten und zu beenden,
  • Kommunikationsgeräte und -techniken benutzen  

 

Mobilität, hierzu gehört:

  • Die eigene Körperhaltung aufrecht zu erhalten oder zu verändern
  • Gegenstände zu tragen, zu bewegen, zu handhaben unter Einsatz der Extremitäten
  • In Körperpositionen zu verbleiben
  • Gehen und sich auf unterschiedliche Weisen an unterschiedlichen Orten zu bewegen evtl. unter Einsatz von Geräten/Ausrüstungen fortbewegen 
  • Sich mit und in Transportmitteln fortbewegen
  • Ein Fahrzeug fahren können

 

Selbstversorgung, hierzu gehören:

  • Körperpflege, Toilettenhygiene, sich zu kleiden, zu essen, zu trinken, 
  • auf die eigene Gesundheit zu achten, sie zu fördern und zu schützen
  • für körperliches Wohlbefinden sorgen
  • sich bewegen 

 

Häusliches Leben, hierzu gehören:

  • die Beschaffung von Lebensnotwendigkeiten wie Wohnraum, Möbeln, Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs 
  • Haushaltsaufgaben, wie Mahlzeiten zu zubereiten, Wäsche zu säubern und zu trocknen, die Wohnung sauber zu halten, Müll zu entsorgen u. a. m.
  • Haushaltsgegenstände zu pflegen, zu reparieren, instand zu halten oder zu setzen, Hilfsmittel zu pflegen und warten zu lassen, sich um Außenbereiche und Tiere zu kümmern
  • Anderen Haushaltsmitgliedern zu helfen und sie zu unterstützen 

 

Interpersonelle Interaktionen und Beziehungen

  • Respekt und Wärme in Beziehungen hierzu gehören Rücksichtnahme und Wertschätzung sowie Reaktionen auf diese
  • Anerkennend zufrieden und dankbar zu sein
  • Toleranz, Verständnis und Akzeptanz für individuelles Verhalten zu zeigen und darauf zu reagieren
  • In einer dem Anlass entsprechenden sozial angemessenen Weise Meinungsverschiedenheiten sowie Uneinigkeiten auszudrücken und darauf zu reagieren
  • Emotionen zu zeigen, und zuzulassen und auf angemessene Weise darauf zu reagieren
  • Nähe in sozial angemessener Weise zu geben und zuzulassen
  • Beziehungen für kürzere oder längere Zeiträume eingehen, im beruflichen, freundschaftlichen, intimen, familiären Sinne
  • Physische, verbale und psychische Impulse und Aggressionen in Beziehungen zu regulieren
  • Beziehungen beenden 
  • In sozialen Interaktionen gemäß den sozialen Konventionen unabhängig zu handeln
  • Sich dem sozialen Abstand zwischen sich und anderen bewusst zu sein und diesen zu wahren

 

Besondere interpersonelle Beziehungen:

  • Mit Fremden in befristeten Kontakten umgehen
  • Beziehungen zu Arbeitgebern, Fachleuten, Dienstleistungserbringern, Autoritätspersonen, Untergebenen, Gleichrangigen aufzunehmen und aufrecht zu erhalten 
  • bedeutende Lebensbereiche
  • Informelle soziale Beziehungen, zu Freunden, Nachbarn, Bekannten, Mitbewohnern, Seinesgleichen (Peers) aufzunehmen, wertzuschätzen und zu erhalten
  • Familienbeziehungen, Eltern-Kind-Beziehungen, Kind-Eltern-Beziehungen, Beziehungen zu Geschwistern und zum erweiterten Familienkreis  zu pflegen und aufrecht zu erhalten
  • Intime Beziehungen, wie Liebesbeziehungen, Eheliche Beziehungen und Sexualbeziehungen auf rechtlicher Grundlage aufzubauen und aufrechtzuerhalten 

 

Bedeutende Lebensbereiche:

  • hierzu zählen Erziehung, Bildung und Ausbildung
  • Arbeit und Beschäftigung: Vorbereitung auf die Erwerbsfähigkeit, Arbeit erhalten, behalten und beenden, Arbeit suchen, bezahlte Tätigkeiten, selbstständige Tätigkeiten, Teilzeitbeschäftigung, Vollzeitbeschäftigung, unbezahlte Tätigkeiten und die damit verbundenen Voraussetzungen, vertraglichen Vereinbarungen und Verpflichtungen
  • Wirtschaftliches Leben und wirtschaftliche Unabhängigkeit, Ressourcen, und öffentliche wirtschaftliche Ansprüche

 

Gemeinschafts-, soziales und staatsbürgerliches Leben:

  • hierzu zählen informelle Vereinigungen, Formelle Vereinigungen, Feierlichkeiten, Erholung, Freizeit, Religion und Spiritualität, Menschenrechte und politisches Leben. 

Wenn Sie das Gefühl haben, von Teilhabeeinschränkungen betroffen oder bedroht zu sein, dann wenden Sie sich an die für Sie zuständige Eingliederungshilfe. 

 

Es gibt viele Lebenssituationen und Diagnosen, die eine absolute Überforderung nicht nur für eine einzelne Personen sind, sondern auch für deren Umfeld.

 

Jeder kann mal ins Straucheln kommen und Fehler machen. Das ist einfach menschlich und hat in der Regel viele Ursachen. Es ist jedoch keine Schande, auch wenn es sich manchmal so anfühlen mag. 

 

Umso wichtiger ist es, sich Hilfe zu suchen und in kleinen Schritten wieder aufzustehen, bis die Unterstützung einfach wieder überflüssig ist.